Frage:
Palmoilgewinnung: Wie entwickeln sich Monokulturen erfahrungsgemäss?
guenti2002
2008-06-25 01:02:53 UTC
An einem Vortrag von René C. Jäggi (ex. Präsi des FCK) habe ich von einem Projekt der Firma Flora EcoPower in Afrika gehört, im Rahmen dessen riesige Flächen gerodet wurden um Palmoil zu gewinnen. Jäggi berichtete in einem Nebensatz davon, dass die Plantage von Insekten befallen worden sei und man nun daran sei, diese abzuwehren, da die Insekten das Oil 'trinken' und so den Ertrag gefährden. Das hat für mich nach ersten Anzeichen für Verschiebungen im Ökosystem geklungen. Ist bekannt, wie sich solche grossen Monokulturen entwickeln?
Einer antworten:
Fiona
2008-06-25 06:09:51 UTC
Zuerst sind sie natürlich das reinste Paradis für Schädlinge.

Diese vermehren sich dann explosionsartig.

Da Monokulturen für die Feinde der Schädlinge selten - und wenn, dann nur wenige - ökologische Nischen bieten, verschwinden diese aus dem befallenen Gebiet.

Der Mensch setzt nun zur bekämpfung Pestizide oder andere Methoden ein, um den Schädling zu beseitigen.

Die Schädlingspopulation wird zwar dezimiert, aber resistente Individuen überleben und geben ihre Gene an die Nachkommen weiter. Folge: Resistente Schädlingspopulation!

Zudem tötet das Gift oft auch die wenigen noch übrigen Feinde der Schädlinge durch Anreicherung im Körper.

Damit schießt die Schädlingszahl radikal in die Höhe.

Für die Monokulturpflanze selbst bedeutet dies oft: Krankheiten und Schädlinge schädigen sie so sehr, dass sie entweder abstirbt, oder eben durch effektiven Gifteinsatz zwar in mangelnder Qualität, aber dafür in großer Menge abzuernten ist. Aber da Menge über Qualität zählt ist auch heute Monokultur noch eine häufige Anbaumethode. Gottseidank aber nicht mehr so häufig wie früher.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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